Vorsicht - ganz langer Roman:

Ich weiß ja nun nicht 100% was der Bengel gemacht hat, das es soweit gekommen ist, aber ich berichte mal wie ich in dem Alter war & wie sich meine Eltern da verhalten mußten:

Ich war ein echt grausiges Kind was immer gegen alle Regeln angekämpft hat & ich habe es meinen Eltern echt nicht leicht gemacht!
Mit 13/14 Jahren habe ich angefangen mich mehr für Jungs als für alles andere zu interessieren. An sich ja normal & auch nicht schlimm werden sich die Meisten sagen, aber bei mir mussten das irgendwie die kleinkriminellen Jungs sein die 16/17 Jahre alt waren zu der Zeit - die fand ich voll interessant & die haben mich mega in ihren Bann gezogen.
Meine Eltern haben mir mehrfach den Umgang verboten, mich mit Hausarrest & solchen Sachen bestraft, aber ich hab mich weiterhin heimlich mit denen getroffen.
Mein Vater hat es sogar soweit gebracht, das er mich jeden Morgen persönlich in der Schule abgeliefert hat, aber ich klein Doofkopf hab gewartet bis er weg war & hab mich aus der Schule geschlichen & mich mit den falschen Freunden getroffen.
Eines Tages haben mich dann die uniformierten Herren zusammen mit ein paar von den Jungs bei ner Straftat erwischt & mich zuhause abgeliefert.
Meine Eltern waren natürlich entsetzt - vor allem weil die Polizisten auch noch ne Zimmerdurchsuchung bei mir gemacht haben & dort gestohlene Waffen & abgezogene & geklaute Klamotten gefunden haben.
Meine Eltern haben mir dann mit Internet für schwer erziehbare Jugendliche gedroht, aber das hat mich irgendwie nicht so wirklich interessiert.
Ich hab mich weiterhin heimlich mit meinen "Freunden" getroffen, Schule geschwänzt & Regeln gebrochen.
Irgendwann war es dann soweit, das mein Vater total ausgerastet ist als ich wieder mal nen Fluchtversuch gestartet habe & er mich dabei erwischt hat wie ich grade aus meinem Zimmerfenster klettern wollte.
Wir hatten ein kleines Handgemenge bei dem wir beide verletzt wurden & mein damaliger Freund (der alles aus dem Gebüsch gesehen hatte) hat daraufhin die Polizei gerufen.
Die Polizei hat dann dafür gesorgt das ich zu ner Pflegefamilie gekommen bin - aber für mich war das mehr ne Belohnung als ne Strafe, denn die Familie hat 3 Straßen weiter von meinem damaligen Freund gewohnt.
Das haben meine Eltern natürlich auch irgendwann mitbekommen & haben versucht mich dort weg zu bekommen, aber der Kinder- & Jugend-Hilfsdienst hat das als keinen wichtigen Grund angesehen mich aus der Pflegefamilie zu entfernen.
Da ich aber nicht aufgehört habe mich mit den „Freunden“ zu treffen & auch weiterhin kriminelle Handlungen mit denen unternommen habe, kam es wie es kommen musste zu ner weiteren Verhaftung nach der ich vor Gericht musste & auch anschließend mal sehen durfte wie es im Jugendknast so zugeht.
Nach 30 Tagen im Jugendknast bin ich dann wieder in die Obhut meiner Eltern entlassen worden, hab mich vom „Freundeskreis“ entfernt & hab versucht wieder nen halbwegs graden Weg zu gehen.
Leider hab ich das aber nur 1 Jahr durchgehalten & hab dann wieder angefangen Schule zu schwänzen & hab mich mit „Freunden“ getroffen um zu kiffen & zu saufen.
Mit 16 & in nem handgreiflichem Streit mit meinem Vater bin ich von zuhause abgehauen & hab mich bei nem Kumpel versteckt der ne eigene Wohnung hatte.
Mein Vater hat monatelang zusammen mit meinem Bruder nach mir gesucht & auch die Kripo davon benachrichtigt das ich verschwunden bin.
Die Beamten von der Kripo haben mich dann Nachts aus ner Billardkneipe mit aufs Revier genommen, meine Eltern angerufen & versucht meinen Verbleib mit meinem total wütenden Vater zu klären.
Zum Glück sind meine Eltern beide Erziehungsberechtigt gewesen & so hat meine Mutter gesagt: Wenn wir die Lütte jetzt zwingen nach Hause zu kommen, dann haut sie wieder ab & mein Mann rastet wieder aus.
Über Nacht bin ich dann ins Heim gekommen & am nächsten Tag musste ich zum Jugendamt wo meine Eltern & die Leute vom Jugendamt beschlossen haben, das es das Beste ist, das ich in ne betreute Wohngruppe komme & das Sorgerecht ans Jugendamt abgetreten wird.

Also ich dann 18 wurde & aus der Wohngruppe ausziehen musste war ich soweit wieder sozial hergestellt, das ich nen Ausbildungsplatz hatte & mir mit Hilfe meiner Mutter ne kleine Wohnung gesucht habe.

Wie Anfangs gesagt: Ich habe es meinen Eltern nie leicht gemacht!!
Ich wurde immer wieder von allen Leuten gewarnt, das ich wenn ich mein Leben so weiter lebe wie ich es getan habe, das ich dann mal schlimm ende, aber das wollte ich damals nicht hören & musste meine eigenen Erfahrungen machen.

Klar habe ich vieles betreut von dem was ich getan habe, aber die ganzen Fehltritte haben mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin.


Ich bin genau Deiner Meinung Nordi:

Manchmal muß man die unbelehrbaren Kinder auch einfach ihren Weg ins Verderben gehen lassen, damit man als Elternteil hinterher sagen kann: Ich habe Dich gewarnt, aber Du wolltest ja nicht hören & nun musst Du sehen wie Du die salzige Suppe selbst auslöffelst!!

echt super geschrieben zora

ja ich glaub ich kann da nordi echt recht geben,
aber wenn ich jetzt die ganze geschichte aufschreiben würde,
dann würde ich das ganze wochenende dran sitzten und es würde das forum sprengen glaub ich,
weil ich noch so ziemlich alles weiß was je in irgendeiner form passiert ist
und wenn dies keiner wirklich miterlebt hat, würde sagen ich spinne.

man kann sich das ungefähr so vor stellen, wie teenager außerkontrolle, wer die sendung kennt.

das schlime an der ganzen zeit war immer, das kein normaler mensch einem diesen geschichten glauben
und man selber immer total scheiße da steht, außer welche die selber solche kinder haben
und selber mal glücklich sind, mit jemanden zureden die das gleiche problem haben.

das schlimme ist ja, man reißt sich den arsch auf,
versucht, macht und tut
redet sich den mund fusselig, vergiss fast seine eigene tochter das sie ja auch noch exestiert
und auch diese probleme haben könnte.
und was erntet man???
lügen, man wird verarscht, man wird beklaut, man wird überall schlecht gemacht, man wird körperlich angegriffen,
es wird alles kaputt gemacht, was einem in die finger kommt,
es werden durch die lügen gegeneinander aufgehetzt und schlecht gemacht und und und.
freundschaften gehen dadurch zu bruch. och ich könnte noch etwas weiter machen.

ich glaube nicht ein fussel mehr davon was gesagt wird und das rate ich auch jedem anderen!!!
beispiel heute morgen @ nordi

er hat mir (besonders UNS) soviel angetan, was so übel und das wird auch so schnell nicht zu kitten sein,
besonders wenn man sich keine mühe gibt oder man erkennen kann, das er sich mühe gibt!!!!

soll er machen wie er es will, vielleicht wird er irgendwann mal wach
und sieht was er für scheiße gebaut hat und wieviele menschen er nur verarscht hat
und unendlich tief verletzt hat, die nur das beste wollten und sich den arsch aufgerissen haben.

Alle Achtung@Zora.Ich kenne den Timo ja nicht,aber ich denke er ist erwachsen genug um zu wissen das man nicht nur Rechte sondern auch Pflichten hat.Ansonsten ist der tiefe Fall vorprogramiert.Es wird auf sicher so kommen,wenn er den Hintern nicht rechtzeitig hochkriegt.@Gina,du hast mal gesagt 'Was erwartet ihr von einem 17 jährigen!!! Mit 17 können die den Führerschein anfangen.Mit 18 können die wählen.Aber sich um eine Lehrstelle bemühen,oder nebenbei etwas zu machen das kann man doch dann auch.Obwohl das nicht so leicht ist zumal wenn man keinen Schulabschluß hat,das weiß ich auch.Leider ist er da nicht der einzige der so denkt.Chillen,Partys und Alkohol sind angesagt.Ich war auch kein Engel in meiner Jugendzzeit.Bei uns war alles viel,viel strenger.Auch nicht immer gut.

Ich arbeite ja in genau dem von Dir angesprochenen Bereich, Nordi.. im Moment (und hoffentlich noch gaaaaaaaaaaaaanz lange..*g*) bin ich als Betreuerin in einer Intensivwohngruppe mit schwierigen bzw schwererziehbaren und schwerst traumatisierten Jugendlichen, wie das immer so schön heißt..

Die Kids da sind echt nicht ohne, Gewalt - körperlich als auch verbal z.B.- ist da an der Tagesordnung untereinander, und auch wir Betreuer kommen da oft an unsere Grenzen.
Insofern - wir haben zwar den "Vorteil", dass wir, wenn wir mal frei haben, uns der Sache und der Situation entziehen können, aber als Eltern(-teil) bist Du da ja quasi in einem 24/7/12-Job.

Ich war mit Sicherheit auch ein schwieriges Kind, und im Nachhinein bewundere ich meine Eltern heute echt sehr für ihre Geduld mit mir - aber SO extrem war ich nicht wie manche von uns im Heim..
Soll heißen, ich finde es schrecklich, wenn Eltern (wie es ja auch leider viele tun..) vorschnell, bei den kleinsten Schwierigkeiten, die Flinte ins Korn werfen.. aber es gibt auch definitiv Situationen, da kann ich dann die Eltern nur zu ihrer Entscheidung "beglückwünschen", eben weil es Momente gibt, wo man einfach nicht mehr kann, dann hilft auch alle Elternliebe nicht mehr - und wenn man nicht mehr weiter weiß/kann MUSS es Konsequenzen geben.

Hinterher wenn es noch schlimmer wird und das verstoßene Kind keine haltende Hand hat oder Personen an die er sich wenden kann,folgt der wirkliche Absturz.
Der kann ja von niemandem gewollt sein oder?

In Antwort auf:

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Hinterher wenn es noch schlimmer wird und das verstoßene Kind keine haltende Hand hat oder Personen an die er sich wenden kann,folgt der wirkliche Absturz.
Der kann ja von niemandem gewollt sein oder?

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Also...
Ich kann da nur aus meinem Leben erzählen....wegen *Familierer Situation* bin ich mit 11 jahren ins Kinderheim gekommen...das war ne schöne aber auch absolut kaputtmachende Zeit. Mit 15 bin ich dann in ein Heim für "schwererziehbare Mädchen gekommen*. Und im nachhinein kann ich nur sagen..es war das beste was mir je passiert ist...dort würde ich durch einen laaaaaaangen harten erziehungsweg tatsächlich wieder auf den richtigen Weg geführt.
Das was ich dort gelernt habe..wende ich auch bei meinen Kindern an.....
Ich liebe meine Kinder , und sie sind soweit auch alle gut geraten....dank einer Erziehungsmichung aus Strenge... Grenzen ,Liebe und Vertrauen. Meine kinder sind 21 (mädchen adoptiert)17 (Junge) 10 (mädchen) 4 (junge) und 10 monate (ein junge).
Ich wurde mit 11 jahren "verstossen"...aber ich denke im nachhinein..war es für mich besser. Wer weis wo ich sonst heute wäre??
Auch meine älteste....die ist mit 14 Jahren zu mir gekommen..strassenkind aus Hamburg...mutter hat sie drogen kaufen geschickt....sich nicht um sie gekümmert.
Wir zu Jugendamt..familiengericht...und Vater staat hat funktioniert....sie ist nun meine Tochter...
Ich habe wirklich viel erlebt in meinem Leben....gott sei dank waren immer Menschen da..die wussten wie sie mich auffangen konnten....gebt eure Kinder niemals auf....sie sind das wichtigste Gut das wir haben!!
Danke

In Antwort auf:

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Mit 15 bin ich dann in ein Heim für "schwererziehbare Mädchen gekommen*.

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Ich meine zwischen verstoßen und aufgeben,bzw hängenlassen ist noch ein Unterschied.